Unter Bioaktiven Kollagenpeptiden versteht man spezifische Proteinfragmente, die einen positiven Einfluss auf Zustand und Funktion des Körpers haben und letztendlich die Gesundheit beeinflussen können, indem sie physiologische Vorgänge modulieren [Gómez-Guillén et al 2011]. Sie bestehen meist aus 2 bis 20 Aminosäuren pro Molekül. Das entspricht einem Molekulargewicht von ca. 0,2 bis 6,2 kDa*. Solange diese im Protein eingebunden sind, entfalten sie diese Eigenschaften nicht, d.h. sie müssen zunächst freigesetzt werden. Dies geschieht entweder auf natürliche Weise im Magen-Darm-Trakt durch Verdauungsvorgänge, bakterielle Fermentation oder durch gezielte Herstellung.
Weiterhin müssen diese vom Körper aufgenommen (absorbiert) und zum entsprechenden Wirkort transportiert werden.
So ist z.B. für Milch- oder Molkeproteine bekannt, dass diese Peptide
enthalten, die physiologische Vorgänge des Immunsystems,
Herz-Kreislaufsystems und Nervensystems beeinflussen können. Aber auch
Peptide, die aus anderen Nahrungsmitteln gewonnen werden, sind
Gegenstand intensiver Forschung, so z.B. die aus kollagenen Strukturen gewonnenen Peptide.
Kollagen ist das wichtigste Strukturprotein im Körper von Wirbeltieren und macht dabei einen Gehalt von 25 – 35% der gesamten Proteinmenge aus. Aufgrund ihrer weiten Verbreitung, strukturellen und biologischen Eigenschaften sind Kollagenpeptide biokompatibel und sicher [Fu et al 2018]. Da bioaktive Peptide auch durch natürliche Vorgänge gebildet werden, ist der Mensch seit Urzeiten daran gewöhnt. Bioaktiven Kollagenpeptiden werden blutdrucksenkende, antidiabetische, antioxidierende und gesundheitsfördernde Effekte auf Knochen, Gelenke und Haut zugeschrieben [Fu et al 2018]. Kollagenpeptide stellen ein vielversprechendes Forschungsgebiet dar, dessen Potential jedoch noch in klinischen Studien bestätigt werden muss.
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* kDa = Kilodalton, 1 kDa = 1.000 Dalton / atomare Masseneinheit
Bildquelle: Frank Geisler (MediDesign)
Letzte Aktualisierung: Januar 2017